Abhandlung über die arkane Korruption - verfasst von Arnelia Rebtreu.

"Magie verdirbt - Die Nutzung arkaner Magie verdirbt auf Dauer die Seele und den Körper - mit mehr oder minder schweren Auswirkungen." Jene Phrase stellt eine der essentiellen Säulen im Umgang mit der arkanen Magie dar, da jeder, der sich der arkanen Magie verschreibt und diese praktisch anwendet, mag es Erzmagier oder Novize sein, von der ihr innewohnenden Verderbnis tangiert wird, wie schwer diese am Ende, bedingt durch die einzelne Person, die Art der Anwendung, oder generell der äußeren Umstände auch ausfallen mag. Bei jedem Spruch, der vom Zauberwirker gewoben wird, durchfließt selbigen aus Leylinien bezogene arkane Enerige, welche er mittels Willen und dazugehörigem Spruch zum gewünschten Ergebnis formt: dem konkreten Zauber. Jene Kräfte, und seien sie aus den weniger verderbten Quellen der Leylinien geschöpft, sind jedoch immer noch schädigend, was für den Zauberwirker bedeutet, dass er bei Nutzung eines Zaubers gleichzeitig auch jene verderblichen Rückstände seinen Körper durchfließen lässt. Die Folge ist, dass sich diese Rückstände im Körper und Geiste des Magiers ablagern und so, wenn denn keine Gegenmaßnahmen seitens des Magiers erfolgen, welche sich in der Selbstfindung, der Ruhe -sog. Meditation- äußern, wodurch eine innere Reinigung und ein solides Eindämmen der Korruption im geistigen Sinne vonstatten geht, die Rückstände also quasi aus dem Körper abgeleitet werden, ein stetiger Verfall des Magus in Gang gesetzt wird, sodass er nach und nach positive Charaktereigenschaften wie Liebe und Mitgefühl verliert und die schlechten, wie etwa Neid, Arroganz und Gier, immer weiter ausbildet, zudem im körperlichen Aspekt schwächer wird und im schlimmsten Falle rapide altert. Zauberwirker, welche ihre Zauber aus der chaotischen, höchst korrumpierenden Netherenergie selbst schöpfen, werden jedoch im Laufe der Zeit unweigerlich schwerwiegend korrumpiert, sodass auch nach einigem Fortschreiten die Meditation keinerlei Wirkung mehr zeigt. Ein verantwortungsvoller Magus wird wohl davon absehen, sich solch einer Kraftquelle zuzuwenden und den Pfad eines Hexers einzuschlagen.

Erklärung für die korrumpierenden Ablagerungen körperlicher und geisterigerseits, könnte die allgemeine Affinität der arkanen Magie zum Nether und dessen Kreaturen sein. Fakt ist, dass gewirkte Zauber ein Echo hinterlassen. Ein Echo, dass von den Entitäten des Nethers wahrgenommen wird und umgekehrt. Jene Wesen versuchen dann den Zauberwirker derart zu verführen, dass der vorbereitete Spruch unvermittelt abgeändert wird, dieser also zu einer unberechnbaren Konstante werden könnte, folglich also gewirkter Zauber unnatürlich verstärkt, die Kraftquelle für diesen auf einmal aus dem Nether bezogen werden könnte, oder eben dazu verleiten, einen eingeflüsterten Spruch zu wirken, der das Können des Zauberwirkers übersteigt. Zum Glück passiert dies nur in dewn seltensten -und wohl auch unvorbereitetsten- Situationen. Deutlich wird hierbei jedoch, dass alle Fälle in denen arkane Korruption auftritt, mehr oder weniger auf dämonisches Wirken zurückzuführen sind, mit Ausnahme des Falles, dass Korruption in der Nähe eines großen Energiequells auftritt, wenn der Magus dort unbedarft seinen Zaubereien nachgeht, da ja hierbei schlichtweg die Gefahr besteht, zu viel der potenzierten arkanen Kraft abzubekommen, um das Beispiel einmal am Sonenbrunnen zu verdeutlichen, sollte man dort denn mal herumzaubern wollen.

Bestes Beispiel für die Auswirkungen arkaner Korruption ist wohl die ehemalige Königin der Kaldorei Azshara, die vor mehr als zehntausend Jahren, unterstüzt durch ihre hochgeborenen Auserwählten, die Mächte des Brunnens der Ewigkeit ergründen wollte und mit der Zeit immer rücksichtsloser wurde, was ihre Herangehensweise und den Wissensdrust anbelangt, die sie für das fortschrittliche Nutzen dieser immensen Kräfte an den Tag legte. Stetig verlor sie
ihre Vernunft, ihr Verantwortungsgefühl und wurde bald nur noch von ihrer Gier nach Macht angetrieben, wodurch sie schließlich mit dem Anführer der brennenden Legion, Sargeras, in Kontakt kam und seinen Heerscharen bereitwillig die Pforten in unsere Welt öffnete. Hiermit möchte ich, um noch einmal auf das dämonische Wirken zurückzukommen, die Vermutung aufstellen, dass arkane Magie, wird sie denn rücksichtslos, und damit beziehe ich mich vor allem auf Hexer, im gewissen Sinne "dämonifizierend" ist. Um diese These zu rechtfertigen, werfe ich die immense Amplifizierung der negativen Charaktereigenschaften, verursacht durch korrumpierende Rückstände im Geiste ein, welche denen von Dämonen, die durch ihre Zerstörungswut und Missgunst bezüglich alles Lebenden bekannt sind, wohl erschreckend ähneln. Zuletzt unterstreiche ich meine Behauptung noch mit einer möglichen Folge der geistigen Korruption, sollte sie denn ihren Zenit erreichen: Der Versuch des korrumpierten Subjektes, einen Weg für sich selbst in den Nether zu finden, um dort der, für ihn wohl euphorisch anmutendendsten Umgebung und deren dunklen Geheimnissen zu fröhnen, die sich ein solch korrumpierter Geist wohl vorzustellen vermag. Es findet also eine Art Abgleich, eine Integration mit den Wesen dort statt, die ihn zuvor verlockt, zu Machtgier verführt haben. Anzumerken bleibt noch, dass dieser Versuch wohl zu 99% der Fälle mit dem Tod des korrumpierten Zauberwirkers endet. Es wird schlussendlich davon abgeraten, so einen Versuch zu unternehmen.

Und was lernen wir daraus? Richtig: Finger wech vom Nether!

Arnelia Rebtreu